Altstadtwohnen: Innere Verdichtung

Innere Verdichtung darf nicht bloss als raum- oder siedlungsplanerische Strategie oder Massnahme zur Schonung der Natur und Landschaft verstanden werden. Innere Verdichtung ist eine riesige gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Chance, unseren Siedlungs- und Landschaftsraum neu zu verstehen, unsere Baukultur weiterzuentwickeln, neue lebenswerte Orte und Städte zu schaffen und so manche planerische Fehlentwicklung zu korrigieren. In relevantem Mass an den richtigen Orten schafft die Verdichtung wie selbstverständlich die Möglichkeit, den zunehmend nachgefragten, aber viel zu knappen Wohnraum in städtischen Zentren in durchmischter Form und durchaus ohne direkte oder indirekte Zuschüsse seitens der öffentlichen Hand entstehen zu lassen.

Es wäre die einmalige Chance, den Städtebau wieder zu kultivieren, einen qualifizierten, differenzierten und gesamtheitlichen Diskurs über Bestand und Zukunft, Aufgabe und Ausgestaltung der grossen, mittleren und kleinen Städte zu führen.

(Aus: „Komplex“: Damit „Innere Verdichtung“ nicht zur Worthülse wird“, von Balz Halter, 19. Mai 2020)

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